Das Zusteller-ABC

Worauf kommt es an, wenn man Zusteller*in werden will und welche Vorteile hat der Job eigentlich? Im Interview beantwortet Folko Thomas, der bei der Zustellgesellschaft als Recruiter arbeitet, alle wichtigen Fragen.

Was bietet der Job oder anders gesagt, welche Vorteile hat der Job als Zusteller gegenüber anderen?

Der Job als Zusteller*in bietet viele Freiheiten. Unsere Zusteller*innen können ihre Routen so laufen, wie sie wollen – solange sie zu der vorgegebenen Zeit fertig sind. Da ist es kein Problem, dass sie zwischendurch mal in Ruhe den Sonnenaufgang anschauen, eine Zigarettenpause einlegen oder einen Plausch mit einem Kunden halten. Es gibt dabei keinen Chef, der den Zusteller*innen bei zuverlässiger Verteilung permanent auf die Finger schaut. Diese Tätigkeit wird ähnlich wertgeschätzt wie die eines traditionellen Postboten. Man bringt den Menschen Lesestoff und Neuigkeiten. Man ist auf sich allein gestellt und nur für seine Arbeit verantwortlich, was vielen Bewerber*innen sehr entgegenkommt.

Freiheitsliebende Menschen kommen dabei also voll auf ihre Kosten. Gibt es weitere Vorteile?

Bei uns ist beispielsweise eine Work-Life-Balance gegeben. Wenn eine Hausfrau oder ein Hausmann nachts die Zeitung austrägt, ist sie oder er bis die Kinder aufwachen wieder zu Hause und kann diese in Ruhe zur Schule bringen oder mittags das Essen kochen. Den Tag kann man sich nach der Nachtarbeit frei gestalten. Das Gleiche gilt für die Briefzustellung am Tage, bei der man im Sinne der Familie ebenfalls seine Pausen frei gestalten kann. Und zu guter Letzt:

Bevollmächtigung Briefzustellung / Zustellbevollmächtigung

Wenn beim/ bei der Empfänger*in bei der Zustellung kein Briefkasten vorhanden ist, deponiert der/die Zusteller*in bei einer Bevollmächtigung die Post am Wunschort, z. B. am Hauseingang oder hinter einem Blumenkübel. 

Bezirk

Der Bezirk ist ein über Postleitzahlen, Orte, Straßenabschnitte und/oder Hausnummern definiertes Gebiet, in dem eine Zustellung erfolgt. Jede*r Zusteller*in hat seinen/ihren eigenen Bezirk (Ausnahme Springer/Flexible Mitarbeiter*innen). Die Personaldisponenten*innen versuchen, den Wohnort der Zusteller*innen zu berücksichtigen, damit sie nicht so weit zu ihrem jeweiligen Depot/Ablageort fahren müssen.

Bezirkskarte

Um das jeweilige Verteilgebiet zu veranschaulichen, wird jede*r Zusteller*in mit einer Bezirkskarte ausgestattet, welche einen klaren Überblick über den zu verteilenden Bezirk verschafft (Straße, Hausnummer, Gebäude, Bezirksgrenze).

Depot

Als Depot wird eine zentrale Ablagestelle für die verschiedenen Verteilprodukte bezeichnet. Die Zusteller*innen können sich ihre Produkte hier abholen. 

Depotverantwortliche

Die Depotverantwortlichen sind in der Regel für ein Depot zuständig. Sie überprüfen unter anderem, ob jede*r Zusteller*in seine/ihre Produkte zum Verteilen abgeholt hat und melden ggf. nicht abgeholte Produkte an die Personaldisponenten*innen. 

Dienstfahrräder

Dienstfahrräder sind bei der Briefzustellung im Einsatz und werden den Zusteller*innen zur Verfügung gestellt. Sie werden je nach Lage des Bezirks in den Depots oder zu Hause gelagert.

Direktverteilung

Die Mithilfekarte wird im Bereich der Briefzustellung eingesetzt. Zusteller*innen können die Karte einwerfen, um Empfänger*innen darauf aufmerksam zu machen, dass der Briefkasten oder die Klingel nicht beschriftet ist.

Handwagen

Der Handwagen ist ein mögliches Hilfsmittel, das Zusteller*innen gestellt bekommen, wenn sie ihre Routen zu Fuß erledigen. Im Handwagen können die Zeitungen einfach transportiert werden. Zudem sind sie dort vor Wind und Wetter geschützt.

Mithilfekarte

Die Mithilfekarte wird im Bereich der Briefzustellung eingesetzt. Zusteller*innen können die Karte einwerfen, um Empfänger*innen darauf aufmerksam zu machen, dass der Briefkasten oder die Klingel nicht beschriftet ist.

Packzettel

Packzettel werden dazu verwendet, um die Paketinhalte für den Versand zusammenzustellen. Hier sind alle relevanten Daten und Hinweise für den auszutragenden Bezirk aufgelistet, wie z.B. Ausgabe, Anzahl, Abladestelle und Bezirksnummer.

Personaldisponent*innen

Personaldisponent*innen sind die Vorgesetzten der Zusteller*innen. Sämtliche organisatorischen Aufgaben rund um die Zustellung laufen bei ihnen zusammen. Sie sind dafür verantwortlich, dass alle Bezirke ordnungsgemäß besetzt sind. Zudem stehen sie bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Die Personaldisponent*innen werden intern auch Gebietsbeauftragte oder Bezirksleiter*innen genannt.  

Redress / Redressmanagement

Als Springer werden die Zusteller*innen bezeichnet, die keine festen Bezirke haben. Sie werden dort eingesetzt, wo aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen gerade Not am Mann oder an der Frau ist. 

Reklamationen

Im Redressmanagement werden die korrekten Adressdaten der Sendungen recherchiert, die in der Zustellung von den Briefzusteller*innen als „unzustellbar“ markiert wurden (Redressen). Nach positiver Adressermittlung werden sie wieder in die Zustellung gegeben. Gründe können sein: fehlende Briefkästen, abweichende Namen oder nicht erreichbare Adressen.

Sendungsverfolgung

Reklamationen sind auf der einen Seite Beschwerden von Anwohner*innen, die ein Zustellprodukt, wie z. B. die Tageszeitung, nicht erhalten haben. Auf der anderen Seite kann eine Reklamation auch bedeuten, dass ein Zustellverbot missachtet wurde und ein Produkt dennoch zugestellt wurde.

Springer / flexible Mitarbeiter*innen

Als Springer werden die Zusteller*innen bezeichnet, die keine festen Bezirke haben. Sie werden dort eingesetzt, wo aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen gerade Not am Mann oder an der Frau ist. 

Stundenzettel

Springer / flexible Mitarbeiter*innen müssen ihre Arbeitszeiten auf einem Stundenzettel erfassen. Durch den flexiblen Einsatz ergeben sich verschiedene Stundenzeiten. 

Verbreitungsgebiet

Die Regionen, in denen sämtliche Zeitungen der NOZ MEDIEN / mh:n MEDIEN erscheinen, sind das Verbreitungsgebiet. Dieses zieht sich vom Osnabrücker Land über das Emsland bis in Teile Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns.

Werbeverweigerer*innen / Zustellverbote

Einige Anwohner*innen wünschen keine Zustellung von Werbung / Wochenblättern. Dies wird in der Regel durch einen Aufkleber am Briefkasten gekennzeichnet. Es ist zwingend erforderlich, diese Verbote zu beachten.

Zusteller*innen

Die Zusteller*innen sorgen für die verlässliche Zustellung von z. B. Tageszeitungen, Briefsendungen oder Wochenblättern. Ihre Zuverlässigkeit, Qualität und Treue sind maßgeblich für den wirtschaftlichen Erfolg der Zustellgesellschaften.

Zustellliste

Zu jeder Bezirkskarte gehört auch eine auf den Bezirk ausgerichtete Zustellliste. Diese enthält alle zu beliefernden Leseradressen mit der jeweiligen Zeitungsausgabe, Zustellbesonderheiten und Mengenangaben.

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